Bert Gerresheim: Die Kunst des Vexierens III : Denkmale in der Düsseldorfer Altstadt

Stadterhebungsmonument

Das Stadterhebungsmonument wurde 1988 an historisch bedeutsamer Stelle, und zwar Joseph-Wimmer-Gasse Ecke Müller-Schlösser-Gasse von dem Düsseldorfer Künstler Bert Gerresheim errichtet. Es besteht aus drei Szenen, die wesentliche stadtgeschichtliche Ereignisse reflektieren. Seine bauliche Gestalt passt sich dem konvex 1) gekrümmten Mauerverlauf an, dabei erreicht das teils reliefartigartig, teils plastisch ausgeführte Werk bei einer Höhe von 1,5 Meter eine Gesamtlänge von 7,5 Meter. Der szenische Aufbau folgt dem chronologischen Ablauf, wobei das frühste Ereignis, die Schlacht von Worringen am 5. Juni 1288, den linken Teil einnimmt. Am 14. August 1288 des gleichen Jahres besiegelt der Graf von Berg die Stadterhebungsurkunde – ein für Düsseldorf äußerst bedeutsamer Rechtsakt. Dieses zentrale Thema, nämlich die Stadterhebung, wird auch räumlich in den Mittelpunkt des Bronzemonuments gestellt. Im rechten und letzten Teil des Monuments ist es Papst Nikolaus IV., der auf Bitten des Grafen von Berg am 8. September die dem heiligen Lambertus geweihte Pfarrkirche zum Kanonikerstift erhebt.
(Auszug aus Geschichte im Spiegel Düsseldorfer Denkmäler ( Heinrich-Heine-Gesamtschule) http://www.fkoester.de/denkmaeler/Stadterhebung/#Beschreibung
Graf Adolf V. von Berg war Lehnsherr des Dorfes am Flüsschen Düssel und zog an der Seite des Herzogs von Brabant gegen den Kölner Erzbischof in den Krieg. Aus der Schlacht von Worringen gingen die weltlichen Herren am 5. Juni 1288 als Sieger hervor und zum Dank verlieh Graf Adolf dem Düssel-Dorf das Stadtrecht. Zum siebenhundertjährigen Jubiläum dieses Ereignisses stiftete der Heimatverein „Düsseldorfer Jonges“ 1988 das Bronzebildwerk mit dem Titel „Stadterhebungsmonument“. Als vielteilige Collage nehmen die dargestellten Szenen, Figuren und Dinge Bezug auf wichtige Ereignisse im historischen Verlauf der Stadtentwicklung. „Man muss es lesen“, sagt der Bildhauer Bert Gerresheim zu seinem Monument, von links nach rechts, um chronologische Reihenfolgen zu entdecken, von vorne nach hinten, um Durch- und Einblicke zu erlangen, von oben nach unten, um Geschichte als Schichtung zu erfahren. Auf einer begleitenden Tafel sind erläuternde Angaben zu wichtigen einzelnen Darstellungen und Motiven des Denkmals aufgeführt. (Auszug d:kult)

Mutter-Ey-Denkmal

Das Denkmal von Bert Gerresheim steht seit 2017  am Eingang zum neuen Andreas-Quartier in der Düsseldorfer Altstadt. Der Bildhauer hat die legendäre  Kunstmäzenin  selbst gekannt. 1947, drei Monate vor ihrem Tod, ist er ihr als zwölfjähriger Junge begegnet.  „Meine Mutter ist mit mir damals zu ihr gegangen. Sie hat sich meine Bilder und Kritzeleien angesehen und meinte, da sei Hopfen und Malz verloren. Schicken Sie ihren Sohn zur Kunstakademie:“

Das Denkmal, eine 2,5 m hohe und 880 Kilo schwere Bronze-Statue,  zeigt die Dame, die so viele Künstler, darunter Otto Dix, Max Ernst oder Otto Pankok gefördert hatte. Die waren zu Beginn ihres Schaffens meist noch mittellos und bedankten sich bei ihrer Mutter Ey mit Kunstwerken. 1911 hatte Johanna Ey ihre eigene Galerie an der Ratinger Straße eröffnet. Den Sockel des Denkmals hat Gerresheim mit verschiedenen Künstlern geschmückt, die von der Mäzenin unterstützt wurden.

Bert Gerresheim: Mutter-Ey-Denkmal
Bert Gerresheim: Mutter-Ey-Denkmal

Nachdenkliches Lächeln unter der Narrenkappe, das Zepter in der Rechten, in der Linken ein Spiegel, aus dem der Bergische Löwe, Gevatter Tod und das Kasperle starren. So thront der Hoppeditz auf seinem Denkmal  am Rheinufer hinter dem Haus des Karnevals. 3,30 Meter hoch und eine runde Tonne schwer steht der Narrengott in der Düsseldofer Altstadt. Den Fuß des Denkmals bildet ein Podest mit vier Narrenschellen, welche in die unterschiedlichen Himmelsrichtungen zeigen. Es folgt ein Berg aus Masken mit bekannten Vorbildern, darunter humorige Ikonen wie Charlie Chaplin, Charlie Rivel und Karl Valentin. Gekrönt wird das Ganze von einer riesigen Narrenkappe.